Wenn wir von unseren Böden sprechen, dann geht es in der Regel um die obersten 30 cm.
Das entspricht in etwa der von uns gärtnerisch bearbeiteten Tiefe. Die Entwicklung vollzog sich über Tausende von Jahren, so entstehen komplizierte Ökosysteme. Da der Boden nicht beliebig vermehrbar ist, sollten wir ihm besondere Beachtung zukommen lassen.
Die wohl wichtigste Maßnahme ist eine flächensparende Siedlungs und Verkehrspolitik.
Damit könnte man die großflächige Bodenvernichtung einschränken.
Da wir in der Regel nur schwer darauf Einfluss nehmen können, müssen wir uns unseren Gartenböden besonders zuwenden.
Wenn der Landschaftsgärtner Gehölz- oder Staudenplanzungen anlegt, wird er die
vorhandene Bodenart feststellen wollen.
Die damit festgestellte Korngrößenzusammensetzung bestimmt den Wasser-,
Nährstoff-, Luft- und Wärmehaushalt des Bodens und damit seine Fruchtbarkeit entsprechend.
Da wir es bei jeder Bodenprobe mit unterschiedlichen Korngrößenzusammensetzungen zu tun haben, unterscheiden sich auch deren Eigenschaften, die sich vor- bzw. nachteilig auf die Bodenfruchtbarkeit und somit auch auf das Pflanzenwachstum auswirken. Wenn wir nun wissen, mit welcher Bodenart wir es zu tun haben, können wir nun daran gehen, entsprechende Verbesserungen vorzunehmen (soweit das nötig ist).
Ein weiterer Bestandteil unserer Gartenböden ist sein Humusgehalt. Darunter versteht man die mehr oder weniger zersetzten organischen Substanzen. Je nach Intensität der Bearbeitung und der pflanzenbaulichen Nutzung sollte dem Boden organische Substanz zugeführt werden. Die zersetzende Tätigkeit der Bodenorganismen bewirkt nicht nur eine Verbesserung der Bodenstruktur sondern außerdem auch die Freisetzung von pflanzenverfügbaren Nährstoffen. Nun wird auch klar, warum ein Einsatz von ausschließlich Mineral-oder Kunstdüngern, die zwar sofort pflanzenverfügbare Nährstoffe freisetzen aber das Bodenleben sozusagen umgehen, auf Dauer die Bodenstruktur verschlechtert.
Für die Pflanzen bedeutet das: sie bekommen in kurzer Zeit viel Nahrung - dann aber lange nichts mehr. Durch die ständige Zersetzung organischer Substanzen erhalten die Pflanzen langsam und regelmäßig Nahrung.
Nur am Sonntag 10 Schnitzel und die Woche über nichts mehr, funktioniert eben nicht.
Bei der Verwendung von Komposten ist unbedingt darauf zu achten, dass keine unbekannten Komposte verwendet werden. Es besteht die Gefahr, dass sie Schwermetalle enthalten, die nur sehr schwer wieder zu entfernen sind. Deswegen benutzen wir ausschließlich RAL- Komposte, bei denen die Herkunft bekannt und bescheinigt ist. Die können selbstverständlich von uns bezogen werden.
Die Verfügbarkeit der für die Pflanzen notwendigen Nährstoffe wird ganz enscheidend vom PH-Wert des Bodens beeinflusst. Da unsere Gartenböden aufgrund von Auswaschungen und saurem Regen zur Versauerung neigen, sollte der PH-Wert regelmäßig gemessen werden (ca . alle 2-3 Jahre). Der angestrebte PH-Wert wird (von Moorbeetpflanzen einmal abgesehen) von der Bodenart bestimmt.
Nun beginnt sich der Kreis zu schließen und es wird verständlich, warum die Bodenart bekannt sein sollte.
Im Detail sind die Zusammenhänge natürlich wesentlich komplexer, aber es reicht für einen groben Überblick.
Wer sich für das Thema interessiert, kann von uns natürlich gerne eine Literaturliste bekommen, in der das ganze ausführlich und verständlich erklärt wird.